Warum jeder DJ-Mixer eine CUE-Taste hat – außer der Pioneer REV7
- mASTa hUDa (Christian Lisak)

- vor 1 Tag
- 3 Min. Lesezeit

Die CUE-Taste ist eines der ältesten und wichtigsten Werkzeuge im DJ-Kosmos. Sie ist überall: auf Clubmixern, Controllern, Einsteigermodellen, High-End-Geräten. Und dann steht plötzlich ein Gerät im Raum, das komplett darauf verzichtet: der Pioneer DDJ-REV7.
Warum streicht Pioneer ausgerechnet bei einem Top-Gerät eine Funktion, die seit Jahrzehnten Standard ist? Und noch spannender: Warum könnte diese Taste beim REV7 tatsächlich überflüssig sein?
Wofür die CUE-Taste eigentlich da ist
Die klassische Mixer-CUE-Taste setzt einen einfachen, aber extrem wichtigen Punkt: Du bestimmst damit eine genaue Stelle im Track, von der aus du den Song starten oder wiederholt einchecken kannst – perfekt, um einen Übergang exakt auf den Beat zu legen.
Aber: Dieser “Ein-Cue-Punkt” ist flüchtig. Sobald du den Track neu lädst, ist er weg. Die Cue-Taste ist also ein Werkzeug aus der analogen Mixerzeit - nützlich, aber nicht besonders modern.
Warum die CUE-Taste trotzdem überall Standard ist
Der Club-Standard seit Jahrzehnten
CUE gehört zur Grundausstattung wie EQs oder Fader. Jeder DJ erwartet sie auf jedem Kanal – weltweit.
Einfache und intuitive Bedienung
Ein Kanal. Eine CUE-Taste. Ein Blick, ein Klick – fertig. Kein Nachdenken, kein Umgewöhnen.
Überall gleich – egal welches Gerät
Ganz gleich ob auf einem DJM, Xone, oder einem alten Analogmixer: Die CUE-Logik ist nahezu identisch. Das macht sie universell und verlässlich.
Und dann kommt der Pioneer DDJ-REV7 – ohne CUE-Taste
Der REV7 ist die Ausnahme im Pioneer-Universum.

Er verzichtet komplett auf die klassischen Kanal-CUEs, und das ist kein Fehler – sondern ein Statement.
Der REV7 denkt anders: Er folgt dem Workflow von Serato- und Battle-DJs
Der DDJ-REV7 ist ein Hybrid aus Turntable-Feeling und modernem Controller – gebaut für Turntablists, Scratcher und Performance-DJs.
Die CUE-Funktion ist auf andere Bedienelemente verteilt
Statt eines Kanal-CUEs nutzt der REV7:
Hot Cue Pads
Sampler
Scratch Bank
Serato-eigene Vorhörlogik
Vorhören funktioniert hier nicht über eine Taste pro Kanal, sondern über Serato + Master/Cue-Regler.
Battle-DJs arbeiten anders als Club-DJs
Turntablists nutzen viel häufiger:
Instant Doubles
Stems
Sample-Drops
gespeicherte Hot Cues
Pad-basierte Cue-Punkte
Die klassische Mixer-Cue-Taste spielt in diesem Workflow praktisch keine Rolle.
Die Bedienlogik orientiert sich klar an Rane
Rane-Mixer, besonders im Turntablism-Bereich, setzen stark auf Serato und Pad-Cues statt auf klassische CUE-Knöpfe.Der REV7 folgt genau diesem Konzept.
Warum die CUE-Taste beim REV7 tatsächlich überflüssig ist
Der Pioneer REV7 verfolgt einen völlig anderen Ansatz als klassische Clubmixer – und genau deshalb wirkt die traditionelle CUE-Taste hier eher wie ein Relikt. Drei Gründe stechen besonders hervor:
Hot Cues: schneller, präziser und dauerhaft gespeichert
Während der klassische Mixer-CUE nur einen flüchtigen Startpunkt setzt, bieten Hot Cues alles, was moderne DJs wirklich brauchen – und zwar deutlich eleganter:
punktgenaue Starts
direktes Anspringen beliebiger Songteile
präzise vorbereitete Übergänge
Der große Vorteil: Hot Cues bleiben dauerhaft gespeichert. Kein erneutes Setzen, kein Nachjustieren – die Cue-Punkte sind immer da, wo du sie brauchst. Für digitale Workflows ist das der eindeutig effizientere Weg.
Pre-Listening verliert in der Digital-Ära an Bedeutung
Die Art und Weise, wie DJs Musik vorbereiten, mischen und visuell analysieren, hat sich massiv verändert. Heute arbeiten DJs mit Tools wie:
ausgereiften Wellenformen
präzisem Grid-Sync
Serato-Preview
Stems und isolierten Audio-Elementen
Diese Features liefern so viel Information, dass klassisches Vorhören über Kanal-CUEs immer seltener benötigt wird. Viele Entscheidungen werden visuell getroffen – und deutlich schneller als früher.
Der REV7 ist ein Performance-Gerät – kein Clubmixer
Der Pioneer REV7 richtet sich an DJs, die performen, nicht einfach nur mixen. Der Fokus liegt eindeutig auf kreativer Live-Interaktion:
Cutting
Scratching
Beat Juggling
Performance-Techniken
In diesem Umfeld ist die traditionelle CUE-Taste mehr Hindernis als Hilfe. Was zählt, sind schnelle Pad-Zugriffe, gespeicherte Hot Cues und Werkzeuge, die dynamische Moves ermöglichen – nicht das Vorhören klassischer Clubmixe.
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Über den Autor
mASTa hUDa
(Christian Lisak)

mASTa hUDa (Christian Lisak) ist ein österreichischer DJ, Musikproduzent und Dozent für das Music Mission Institute. Seit Jahrzehnten prägt er die heimische Musikszene – als Mitbegründer der legendären Hip-Hop-Formation Schönheitsfehler und Produzent zahlreicher erfolgreicher Projekte. Seine Karriere begann in den 1980er-Jahren mit Sampling und Live-Performances, was ihn zu einem der frühen Pioniere des österreichischen Hip-Hop machte. Heute verbindet Masta Huda seine langjährige Bühnenerfahrung mit umfangreicher Unterrichtspraxis: Er vermittelt DJs und Produzenten, wie Technik, Kreativität und musikalisches Verständnis zu einer authentischen Performance verschmelzen.


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